Kateřinská (Katharinen) Höhle - Besuch

Der geführte Rundgang beginnt in dem mächtigen Eingangsportal, das eine bedeutende paläontologische und archäologische Fundstätte darstellt. Die Besucher bekommen hier die spannende Legende über das Hirtenmädchen Katharina erzählt, das in der nahen Umgebung ein verloren gegangenes Schaf suchte. Als Katharina die Höhle betrat, verlief sie sich und fand nicht mehr den Weg zurück. Durch einen 60 Meter langen niedrigen Gang geht es in den Hauptdom, den größten zugänglichen Höhlenraum Tschechiens. Der seit Ewigkeiten bekannte unterirdische Naturdom verfügt über eine ausgezeichnete Akustik und wird bis heute gelegentlich für Gesangs- und Musikkonzerte genutzt. Die Akustik des Domes wird den Besuchern durch Abspielen einer Aufnahme aus der Oper demonstriert. Vom Hauptdom führen einige Gänge und Schlote.
Der mächtige Bärenschlot ist durch noch nicht genau erforschte Räume mit der Oberfläche verbunden und gehört landesweit zu den bedeutendsten paläontologischen Fundstätten. Der Ort ist durch einen Massenfund von Höhlenbär-Skeletten bekannt. Vom Hauptdom gelangen die Besucher in die neuen Räume der Katharinenhöhle, an deren Entdeckung 1909 Prof. Karel Absolon beteiligt war. Schon am Anfang bekommen die Besucher eine der schönsten Szenerien des Mährischen Karstes zu sehen. Dutzende von langen dünnen Stalagmiten und Stalagnaten bilden den sog. Bambushain. Das einzigartige Werk der Natur wird durch Formationen mit den Namen „Fasan“, „Zwei Eulen“ und „Schafe des Hirtenmädchens Katharina“ ergänzt.
Rechts von der Besichtigungsroute befindet sich ein mächtiger Steinverbruch mit einigen dominanten Stalagmiten, der sog. „Kalvarienberg“. Am „Minarett“ und am „Kleinen Bambushain“ vorbei geht es weiter in den nächsten mächtigen Raum, den sog. „Dom des Untergangs". Die Anzahl der Felsblöcke auf dem Grund zeugt von einem alten Deckeneinsturz, vermutlich als Folge eines Erdbebens. Der Tropfsteinschmuck ist hier großenteils unter Schutt begraben, nur entlang der Wände blieb er erhalten. An den abgestürzten Felsblöcken können vereinzelt jüngere Stalagmiten beobachtet werden.
Der schönste von ihnen erinnert an einen venezianischen Kerzenleuchter. Vom Dom aus führen auf mehreren Höhenebenen Gänge in „Dantes Hölle“. Es handelt sich um eine mächtige Kluft, die sich in Richtung Macocha-Schlucht weiterzieht und mit einem trügerischen und sehr gefährlichen Steinverbruch gefüllt ist, durch den noch keiner in die vermuteten weiteren Räume durchdringen konnte. Auf dem Rückweg können die Touristen die mit farbigem Licht beleuchtete bemerkenswerte Formation „Hexe“ bewundern.
